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USA Südwesten Nationalparks

Nach den begeisternden Fotografien aus den US Nationalparks die ich in diversen Foren und bei Fotofreunden gesehen hatte,wurde nach relativ kurzfristiger Planung ein Trip nach San Francisco gebucht. Von dort aus soll es in die Nationalparks von Kalifornien, Nevada und Utah gehen.
Ziele wie Yosemite, Mono Lake, Bodie, Lake Tahoe, Sequoia NP, Death Valley, Valley of Fire, Zion NP, Bryce NP, The Wave im Coyote Butt, Monument Valley, Husapai, Grand Canyon, Cathedral Valley, Arches NP und Canyonlands NP zergehen wie Butter auf der Zunge vor unserem geistigen Auge.

[GB] verdict
We saw a lot of fantastic and teasing photographs from the Nationalparks in USA Southwest. With a very short planning we booked a flight to San Francisaco and went out to Californias, Nevadas and Utahs Nationalparks. Yosemite, Death Valley, Valley of Fire, Grand Staircase Escalante and so on. A journey with intensive impressions.

Da wir keine Lust auf Billigflug mit mehrmals umsteigen und 30h Reisedauer haben, entschieden wir uns für einen Direktflug von Frankfurt aus. Dabei ergab sich ein kitzekleiner aber für Technikfreaks großer Nebeneffekt: Beide Flüge werden dabei von der Lufthansa mit einem Airbus A-380 bedient! In SF übernehmen wir einen SUV um auch die Gravelroads und anderen weniger befestigten Pisten, für die ein high-clearance notwendig ist, bewältigen können.

Noch am Abend vor dem Abflug buche ich doch noch ein Zimmer im „Royal Pacific Motor Inn“. Es liegt zentral in San Francisco, nah an Golden Gate, Lombard Street und direkt am Broadway Boulevard. Auch die Cable Cars sind nicht weit weg, der Pier 39 auch nicht und Alcatraz ums Eck in Sichtweite. Darin war aber kein Zimmer mehr frei, obwohl die jetzt sogar fliessend Wasser haben sollen. An den Wänden ;-)

  Tag  0 1   

  26. SEPTEMBER 201 (Montag)

Frankfurt - San Francisco

Nach einer extrem kurzen Nacht fahren wir über die fast leere Autobahn nach Frankfurt zum Flughafen. Der Mietwagen darf wieder zu seinem Besitzer und wir unterziehen uns dem Procedere des Eincheckens.

Ohne die kundige Hilfe des Personals mag uns der Check-In Automat nicht mit Boardkarten versorgen. Dann beginnt die Suche nach Gate C16. Wandern wollten wir in den Nationalparks. Zum Glück sind die Trekkingschuhe schon angezogen. Nach ca. 20 min durch die Gänge streifen und den Ausschilderungen folgend sind wir schon da. Die Security interressiert sich für Tinas Schuhe und für meine Kamera. Letztere bekommt wieder einmal einen Wischtest. Doch dann stehen wir vor dem Vogel: Die A380-800 ist schon riesig. Nach einem ruhigen Flug und unauffälliger Immigration nehmen wir unseren Mietwagen in Empfang und fahren in die Stadt zum Hotel, direkt in Chinatown. Um erste Eindrücke zu sammeln geht es zu Fuß zur Lombardstrasse und zu den Cable Cars. Abends (für unsere innere Uhr ist es jetzt 5:21 morgens, nach mittlerweile 28h auf den Beinen) schaffen wir es gerade so zum Baker Beach um die blaue Stunde an der Golden Gate zu erwischen.

  Tag  0 2  

  27. SEPTEMBER 201 (Dienstag)

San Francisco

Durch den Jet-Lag sind wir früh auf. Kurzerhand setzen wir uns ins Auto um uns in der Stadt noch ein wenig umzusehen. Als wir gegen 10:00 Uhr genug haben und auch die ersten Sachen in einem Outdoor-Outlet gekauft sind frühstücken wir nach amerikanischer Art. Steak mit Bratkartoffeln, Toast und so ein koffeinhaltiges Heißgetränk das hier auch Kaffee genannt wird. Da mein Fotorucksack für die Reise zu groß war muss ein neuer her. Der Fotoladen meines geringsten Misstrauens mit ausreichender Sortimentshaltung liegt sowieso fast auf dem Weg zu unserem heutigen Etappenziel, wird auch da eingekauft.
In Sonora haben wir per Internet ein Motel vorgebucht. Yosemite ist das Ziel. Leider schaffen wir es erst bis 17:30 Uhr am Gate zu sein. Ein „America the beautiful“ –Pass ermöglicht für beide einen einjährigen, unbegrenzten Eintritt in alle US-Nationalparks. Wir schnuppern kurz zur Orientierung rein und fahren dann ins Hotel. Sind ja “nur“ 35 Meilen (ca. 50km).

  Tag  0 3  

  28. SEPTEMBER 2011 (Mittwoch)

Yosemite NP

Sehr früh wieder sind wir beim Frühstück und um 7:30 Uhr auf der Strasse. Den ganzen Tag geistern wir durch den Yosemite Park.

Leider bekommen wir im Tal keinen Camp-Ground, selbst bei der nachmittäglichen Extraverlosung der bis dahin frei gewordenen Plätze gehen wir leer aus. Zum Glück gibt es in der Nähe des Einganges ein Waldcamp, wo noch ein Plätzchen für uns frei ist. Alles aus dem Auto, was irgendwie nach Essen oder Pflegemittel riecht, muss in bärensichere Boxen neben dem Zelt umgepackt werden. Zuwiderhandlungen kosten bis 5000 USD. Jetzt können wir beruhigt noch einmal die 25 Meilen zurück um bei Abendlicht zu fotografieren. Es ist fantastisch, fast minütlich wechselt das Licht.

  Tag  0 4  

  29. SEPTEMBER 2011 (Donnerstag)

Yosemite - Mono Lake

Gut geschlafen haben wir in unserem Zelt. Aber um 5:30 Uhr sind wir schon wieder wach.

Die Zeitumstellung hängt immer noch nach. Im Schein der Stirnlampe rasch abgebaut und weiter Richtung Tioga Paß gefahren. Dieser präsentiert sich auf 3030m ü.NN unheimlich schön mit seiner Landschaft und den Ausblicken. Ziel ist heute Lee Vining am Mono Lake. Wir suchen uns ein Zimmer und starten nach Bodie, einer verlassenen Stadt. In dieser ist noch alles so wie sie verlassen wurde. Selbst der Whisky steht noch im Saloon, in der Schule ist ein geschnitzter Kürbis. Bestimmt schon seit fast 100 Jahren liegt das trockene Teil dort. Die Feuerwehr (natürlich Kutschengespanne), die Kirche, der Banktresor, das Gefängnis, die Wohnhäuser. Alles ist noch enthalten, Einrichtung, Kleidung, Schuhe, Warenbestände in den Läden, Handwerkzeuge: alles unter einer dicken Staubschicht. Die Stunden dort waren absolut den Eintritt wert. Dabei ist es trotz „State Park“-Status kein Museum im herkömmlichen Sinn. Es wurde nichts hinzugefügt, alles ist wie es verlassen wurde und man kann sich frei bewegen und durch die Fenster blicken. Eingelassen in die Häuser wird man nur mit Vorausreservierung und Führung. Abends dann noch ein paar Fotos vom Mono Lake, dort wollen wir morgen bei Sonnenaufgang die Tuff-Formationen im See ablichten.

  Tag  0 5  

  30. SEPTEMBER 2011 (Freitag)

Mono Lake - Death Valley

Um 5:00 Uhr geht es raus aus den Federn. Obwohl wir mit Stirnlampen bewaffnet uns den Weg am See entlang suchen, sind schon andere Fotografen vor Ort. Der Sonnenaufgang ist beliebtes Motiv. Als die meisten schon wieder gehen, leuchten die Felsen plötzlich kurz von der flachen Sonne über den Bergen beschienen auf.

Schließlich sind wir erst um späten Vormittag wieder am Motel, frühstücken ein Gebäckteilchen mit „Berkeley roasted Coffe“ der starke Einprägung von Nussaroma hat. Schon sind wir wieder auf der Straße, durch die Sierra Nevada den Highway entlang. Ziel ist das Death Valley wo wir auch ein Motel gestern Nacht per Internet noch kurzfristig vorgebucht haben. Am späten Nachmittag checken wir bei 41°C ein. Da wir noch Fotos machen wollen und die Stellen vorher auskundschaften geht es zum Zabriski Point. Leider ist alles wolkenverhangen, oder gerade deswegen herrscht dadurch eine dramatische Stimmung. Auch wenn das Highlight, die Formationen, nicht so herauskommen. Danach zu Bad Water, dem tiefsten Punkt Amerikas. Vorher noch abgebogen zum „Devils Golf Course“, wo wir erst nicht so richtig klar kommen. Aber dann leuchten die Wolken von hinten durch die untergehende Sonne rot auf. Innerhalb weniger Sekunden müssen die Fotos im Kasten sein.

Als wir dann in Bad Water eintreffen, verlassen die letzten Besucher das Gelände. Wir gehen gerade jetzt raus in die Salzpfanne. Bei drückender Hitze (immer noch 38°C) und stockdunkler Nacht wandern wir fast 15min schnurstracks in die Wüstenebene hinaus. Dabei versuchen wir über den Salzformationen Sternenaufnahmen durch die Wolkendeckenfelder zu erstellen. Mittels LED Lichter werden die Strukturen herausgestellt. Gegen 21:40 Uhr stolpern wir ausgedorrt vom heissen Wind, das Wasser ist schon lange ausgetrunken, zurück zum Auto. Wir orientieren uns an einer Kerbe in der Bergkette die in Richtung Parkplatz zeigen müsste, die starken LED Strahler schaffen es nicht bis an den Rand des Bassins um uns dadurch den Weg zu suchen.

  Tag  0 6  

  01. OKTOBER 2011 (Samstag)

Death Valley - Valley of Fire (über Las Vegas)

Wieder um 5:30 Uhr raus, der Sonnenaufgang in den Sanddünen wartet nicht. Wieder mit Stirnlampen losgezogen, auch hier wieder einige andere schon vor uns in den Dünen. Nach der Fotosession geht es raus aus dem Death Valley, welches hier am Morgen beim aufstehen schon wieder mit 34°C empfangen hat. Die Hitze ist unglaublich. Trotzdem haben wir gestern ein paar Regentropfen aus den Wolken auf unserer Windschutzscheibe gehabt.

Die lange Strecke nach „Valley of Fire“ führt uns erst in einen Ort Namens Pahrump, wo wir im Mal-Mart die Vorräte auffüllen, wieder einmal tanken und gegen 13:30Uhr endlich frühstücken. In den meisten Motels ist Frühstück nicht im Zimmerpreis inbegriffen. Über Las Vegas, wo wir nur durch den Strip mit den Casinos fahren, geht’s zum heutigen Etappenziel. Ein Campingground ist noch frei, etwas weg vom Auto aber dafür einsam zwischen Felsen gelegen. Schnell noch das Licht ausgenützt und von der „Firewave“ ein Foto geschossen.

Wir sind zu spät dran, die Sonne verschwand schon hinter den Bergen. Die letzten Strahlen genutzt und zurück um endlich den Staub und die Hitze in den Campground-Duschen hinter uns zu lassen.

  Tag  0 7  

  02. OKTOBER 2011 (Sonntag)

Valley of Fire -> Zion Nationalpark

Habe ich schon erwähnt, daß ich mit drei weiblichen Wesen reise? Tina, allseits bekannt, mutierte mit Hilfe meiner Zweitkamera von der Foto Sherpa zur Reisefotografin. Ich muss meine Objektive jetzt selber wechseln. Dann ist da noch „Uschi“, würde deutsch sprechen wenn wir sie lassen würden. Aber das Genöle „bitte wenden“, „noch so und so weit“ etc. nervt. Ansonsten weiß Uschi bzgl. der Strecke alles besser. So sind die Navigations-Uschis halt. Und dann haben wir Bärbel. Hat an allem etwas auszusetzen und nörgelt nur an mir als Fahrer rum. „Tür offen“, „Gang nicht auf Parken“, „Schlüssel steckt noch“, „Licht ist noch an“ etc.pp. Alles wird mit peep-peep-peep-peeep!!! Kommentiert. Bärbel ist unser Jeep. Heute ging es nicht ganz so früh los. Kurz nach der Morgendämmerung durchfahren wir das Valley of Fire um noch ein paar Spots zu finden. Wir machen einen kurzen 3km Trail am White Dome. Zum Glück haben wir genügend zu trinken. Es bekommt im Lauf des Tages wieder 40°C im Schatten. Da ist bergauf und –abwandern auf sandigem Gelände kein einfaches Wandern. Zudem schleppe ich ca. 8kg Fotoausrüstung, jeder ein Stativ und viel Wasser. Erneut geht es zur „Wave“, aber direkt in der Mittagshitze ist das grenzwertig. Dann noch am Augang der „Elephant Rock“ und weiter geht es zum Meilen fressen auf dem Freeway.

Wir fahren von Nevada durch Arizona nach Utah. Klingt jetzt viel, ist aber nur drei und eine halbe Stunde Fahrzeit, da die Staaten hier so „Eckchen“ haben. Die Uhr wird auch eine Stunde vorgestellt, neue Zeitzone. Es sind noch viele Touristen unterwegs, Saisonende ist erst Mitte Oktober, das macht die Zimmersuche manchmal schwer. Für heute ist es ein familiäres Inn mit herrlichen Blick auf die Berge des Zion Nationalparks. Das kostet natürlich. Die erste Woche ist nun zu Ende und es sind schon 1150 Bilder.

  Tag  0 8  

  03. OKTOBER 2011 (Montag)

Zion NP

So richtig wissen wir nicht wie man im Zion NP an die Erlaubnisscheine (Permits) für unsere Wanderung zu dem gewünschten Fotomotiv „Subway“ gelangt. An der Lotterie vor 6 Monaten konnten wir nicht teilnehmen, da wir nach nichts von unserer Reise wussten.

Eine Stunde danach brechen wir auf, der Weg ist etwa 16km lang und führt uns erst bei bereits ziemlicher Tagestemperatur tief in die Schlucht wo wir den so gut wie nicht markierten Pfad die nächsten Stunden immer Flussaufwärts entlang selber finden müssen.
Nach über 3 h sind wir am Ziel, unterwegs haben wir einen Münchener kennengelernt der seine Großformatkamera mitschleppt. Wir hatten im Subway viel gemeinsamen Spass.
Nach dem unsere Fotos geschossen waren (mittlerweile hat das Wetter komplett umgeschlagen und es hat zu regnen begonnen) machen wir uns viel zu spät auf den Rückweg. Dabei werden wir noch klitschnass, der Rückweg incl. dem letzten steilen Aufstieg aus der Schlucht dauert dann doch nur 2,5 h da wir den Weg nun einigermassen kennen und loshetzen. Die Steine sind jetzt rutschig, an den Sohlen klebt Sand und Schlamm, teilweise laufen wir im Fluß um schneller zu sein.

Am Ende des Aufstieges wartet zwischen Schlucht und Parkplatz ein ca. 300m breites Wäldchen. Mittlerweile stockdunkel verlaufen wir uns im Schein der Taschenlampen, da die Pfade so vielfältig sind, sowie kreuz und quer laufen. Obwohl ich den Parkplatz im GPS markiert hatte, benötigten wir für diese 300m fast 15min wegen umherirren. Nach 10,5 Stunden ist die Tour geschafft, vollkommen durchnässt und durchgefroren (trotz schwitzen beim Aufstieg im Schlamm/Geröll) sitzen wir im Auto und kehren zum Campingplatz im Nationalpark zurück. Gemeinsam mit dem Münchner gehen wir noch etwas handfestes essen. Die Fotos waren die Strapazen wert.

  Tag  0 9  

  04. OKTOBER 2011 (Dienstag)

Zion - Bryce NP

Morgens raus, Licht ausnutzen und Tag planen. Erst einmal zurück Richtung gestrigen Einstieg, da war ein schönes Motiv, dann Frühstück in einer Bar.
Im Zion NP noch ein wenig fotografieren und gegen 15.00 Uhr Abfahrt zum Bryce NP. Im Zion gäbe es noch eine Woche zu tun, aber wir wollen mehr sehen und einen Überblick für später bekommen.

Gegen 18:00 Uhr sind wir im Bryce NP, der Ranger klärt uns über Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten auf. Die sind hier auf Fotografen eingestellt. Wir machen uns noch auf einen Rundkurs für 2,5h und wer hätte es gedacht: Der Abend endet wieder mit einem Aufstieg aus dem Tal zum Parkplatz im Schein der Taschenlampen.

Jetzt noch ein Zimmer gesucht (und gefunden). Irgendjemand hatte da aber vorher die Heizung voll eingeschaltet und wir müssen von den 35°C im Zimmer die ersten Stunden erst bewohn- und schlafbare Temperaturen erreichen. Selbst die Wände glühen, draussen geht aber ein frischer Wind. Hier auf 2400m ü.NN im Bryce NP hat es gerade so 15°.

  Tag  1 0  

  05. OKTOBER 2011 (Mittwoch)

Cap Cod - Boston - Las Vegas

Zwar sind wir wieder vor Sonnenaufgang raus, aber es ist dick bewölkt. Nebelschwaden werden von einem eiskalten Wind getrieben. Wir haben sogar Handschuhe an, so kalt ist es. Der Wind geht durch und durch. Nach zwei Stunden am Canyonrand des Bryce Canyon gehen wir stocksteif durchgefroren zum frühstücken.

Der Plan sieht eine Weiterfahrt nach Page vor. Von dort aus ist zentral so einiges machbar. Horseshoe-Bend, Antelope-Canyon, Monument-Valley, Lake Powell etc. Am frühen Nachmittag checken wir im Motel ein. Preislich o.k., günstige Lage, Internet, Frühstück – passt also. Beim durchlesen des DSLR-Forums im Internet und ein paar Beiträge später, stellt sich heraus, daß ein Fotokollege ein paar Zimmer weiter im selben Motel wohnt. Wir verabreden uns für abends zum essen.

Vorher ab zum Horseshoe-Bend, der engen Schleife des Colorado-River. Es geht ganz schön steil runter, wenn man an der Kante steht. Keine Sicherung, nur Abbruchkante des Felsens. Da es heute immer wieder regnet, sind die Fotos nicht so berauschend. Ausserdem ist es auf den Felsen mit dem Sand dazwischen bei Nässe sehr gefährlich rutschig.

  Tag  1 1  

  06. OKTOBER 2011 (Donnerstag)

Monument Valley - Cedar Mesa Plateau

Wir müssen noch früher als sonst raus, denn wir wollen an der Lotterie für die Permits zur „Wave“ teilnehmen. Die Rangerstation ist zwar „nur“ 30 Meilen weg, aber in einer anderen Zeitzone, als wir hier jetzt in Page haben. Auch heute sind wieder 10 Permits zu vergeben, sogar ein elftes da eines online zurückgegeben wurde. Allerdings sind 55 Leute zur Verlosung angetreten.
Wir haben Pech und gehen leer aus. Also frühstücken und auf zum Monument-Valley (ca. 120 Meilen). Dort fahren wir erst einmal durch und weiter auf das Cedar Mesa Plateau um die Indianer Ruine „House on Fire“ abzulichten. Das besondere ist die Felsstruktur über der Ruine, welche bei einem bestimmten Lichteinfall und Sonnenreflektion über den Boden den Anschein eines brennenden Hauses mit lodernden Flammen erweckt. Die Wanderung in den Canyon ist nicht weit und nach zwei Stunden ist auch das geschafft.

Und hier das “making of” dazu:
Zurück zum Monument Valley und wieder nach Page. Ein langer Tag mit 15,5h auf der Achse und ca. 420 Meilen (ca. 675km)

  Tag  1 2  

  07. OKTOBER 2011 (Freitag)

Coyotte Butte South (CBS)

Gleiches Spiel wie gestern.
Wir sehen zu, daß wir wieder pünktlich zur Lotterie da sind. Heute sind es 76 Personen welche ein Permit wollen. Da war es klar, daß wir kein Glück haben werden und so kam es auch.

Nach kurzem Beratschlagen beschliessen wir den „White Ghosts“ im Wahweap Creek einen Besuch abzustatten. Also wieder rein in die Ranger Station, Wegekarten und Auskünfte um diese Fels-Hoodoos ausfindig machen zu können eingeholt.
Dabei bekomme ich mit, daß für die Coyotte Butte South (CBS) noch Permits vorhanden wären. Also schnell zugeschlagen, die meisten können da sowieso kaum hin weil es ein reines Allradterrain für Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit ist. Zweimal 5,- Dollar Gebühr, wieder Kartenmaterial und Beschreibungen und los geht’s.

Von der Straße runter und was jetzt kommt ist endlich artgerechte Haltung unserer Bärbel, dem grünen Crysler Jeep von uns.
Die Strecke ist einfach etwa 35 Meilen zur Hälfte grobe Schotterpiste mit Furten und die andere Hälfte purer Tiefsand. Insgesamt also hin und zurück ca. 110 km quer durchs Gelände. Vorräte für zwei Tage haben wir dabei, falls wir eine Panne haben. Schon nach 5 Meilen die erste Durchquerung eines „Wash“, ca. 25cm tiefer Schlamm im Flusslauf wegen der Regenfälle vorher. Gestern wollten sie diese Strecke schon temporär sperren. So sah die Tiefsandstrecke aus.

Es schleift dauernd geräuschvoll Sand oder Steine und Wurzeln unterm Auto durch. Bei den oft zerissenen, halb herausstehenden Wurzeln habe ich Angst, daß sie hängenbleiben und Bremsleitungen abreissen, bei den Steinen wegen der Ölwanne etc.

Und warum das alles wieder?
Weil es dort in der CBS tolle Sandsteinformationen gibt, in allen Farben und Formen. Sogar der Hundertwasser war anscheinend schon hier um einen Turm zu bauen. Insgesamt dürfen hier am Tag auch nur 20 Personen herkommen, da der Sandstein sehr fragil ist. Aber da es sehr abgelegen ist und das richtige Fahrzeug und auch Fahrtechnik abverlangt sind immer wieder Permits frei und müssen nicht verlost werden. Aber seht wofür es sich lohnt:

  Tag  1 3  

  08. OKTOBER 2011 (Samstag)

Page - Antelope Canyons

Der heutige Dank ist besonders Victor, einem Navajo-Indianer, der als Guide arbeitet gewidmet.

Aber der Reihe nach. Wieder früh raus, der Sonnenaufgang wartet nicht. Der Horseshoe-Bend will im Morgenrot fotografiert werden. Das ist bis 7:30 Uhr erledigt, das Licht wird schon zu hart um diese Zeit. Also auf nach Page, frühstücken und ab zu den Antelope Canyons. Der Lower Canyon ist morgens gut, der Upper Canyon Mittags. Die Eintrittspreise sind eine Frechheit. 6,- USD pP fürs Permit, 20,- USD pP für den Lower, bzw. 26,- USD pP für die Verlängerungsstunde als Fotograf wenn man ein Stativ und professionelle Ausrüstung vorweisen kann. Letzteres wird gerne angenommen von uns. Im Canyon bekommen wir einen richtigen „Fotoflash“. Kurz vor Ende der zweiten erlaubten Stunde kommt der besagte Guide Victor mit seiner Gruppe ums Eck. Ich frage wie lange es noch bis zum Ausgang ist und er meint schmunzelnd wir wären bei der Hälfte (!!!!). Das wird teuer! Jede weitere Stunde wieder 20,- USD pP. Aber Victor weiß Rat. Er könne das regeln. Wir sollen sagen, daß wir bei ihm die Verlängerung schon bezahlt hätten und bei weiteren folgenden Guides einfach unsere „Hundemarken“ wo fest das Ende unser Tour draufsteht mit der Schrift unleserlich umdrehen.
Er geht nun mit seiner Gruppe extra langsam, bekommt von uns statt der Verlängerungsgebühr ein sattes Trinkgeld in die Hosentasche gesteckt und schon bleiben wir über drei Stunden drin. Am Ende wartet er noch auf uns um unsere „Hundemarken“ einzusammeln. Damit kommen wir oben beiden Kontrolleuren als „Normaltouristen“, die nach 1 Stunde gehen müssen, durch. ;-)

Den Upper Antelope schenken wir uns nach der langen Zeit, da es die beste Lichtzeit schon hatte und der Eintrit dafür noch einmal 40,- USD pP kosten würde. Schöner wäre er angeblich aber schon…

Weiter um die „White Ghosts“ von Wahweap zu fotografieren. Nur liegen die ab dem 17 Meilen entfernen Trailhead dann noch einmal 4,5 Meilen Fußmarsch in einem Wüstental. Leider hatte es vorher eine Flut durch den Regen,so war ein Teil der Strecke verschlammt. Dementsprechend sahen wir auch aus. Da wir erst um drei Uhr starten, kommen wir trotz Beeilung erst wieder im Schein der Taschenlampe aus der Wildnis am Auto an. Orientierung ist hier echt gefragt. Die Karten sind nicht der Hit. Das GPS hatte ich im Auto vergessen. Für die insgesamt 9 Meilen (ca. 15km) Gewaltgeländemarsch durch Wüstenlandschaft aus Sand, Schlamm, mannshohen Sträuchern benötigen wir incl. fotografieren „nur“ 4 Stunden.

Dann ab nach Northrim am Grand Canyon. Da kommen wir erst nachts um 22:00 Uhr an. Es ist bitterkalt, Schnee liegt auch schon. Wir sind auf 2700 m ü. NN. Da um diese Zeit die Campingplätze und Lodges voll sind, schlafen wir einfach am Straßenrand im Auto. In den Schlafsäcken eingemummelt auf den Vordersitzen geht das schon. Schließlich wollen wir um 5:15 Uhr schon raus um das Morgengrauen am Grand Canyon zu erleben.

  Tag  1 4  

  09. OKTOBER 2011 (Sonntag)

Northrim - Valley of Fire

Als wir aufwachen glaube ich uns hat es eingeschneit. Nur diffuses Licht der vorbeihuschenden Autos dringt zu uns herein. Es ist jedoch unser an den Scheiben innen gefrorener Wasserdampf. Heute hat mich irgenwie die Höhenkrankheit gepackt. Alle 10 Schritte muss ich mich stützend hinstellen, die Brust brennt, der Kreislauf geht gegen Null. Ich schleppe mich mit Tinas Hilfe an den Rand der Schlucht, mache ein paar Fotos und falle dann fast ins Auto.

Es geht bergab, wir wollen erneut zu dem schönen wilden Campingplatz im Valley of Fire. Gegen 16:00 Uhr sind wir dort, bauen das Zelt zum Platz reservieren auf und ziehen los. Um 17:30 Uhr ist Schluß mit Fotolicht da die Sonne schnell hinter den Bergen verschwindet. Wir nutzen aber ab 19:00 Uhr da Mondlicht für ganz besonders schöne Aufnahmen der roten Felsen.

  Tag  1 5  

  10. OKTOBER 2011 (Montag)

Las Vegas - Sequoia NP

Frühstück in Las Vegas ;-)
In diesen Family Diners gibt es überall Internetverbindung, die nutze ich während dem Frühstück um wenigstens mal wieder zu aktualisieren und Mails abzuholen.

Tina hat ein Klebeband vor dem Mund, nicht daß sie beim Vorbeifahren an den ganzen Drive-Thru Wedding Chappels noch aus dem Fenster schreit „Ja, ich will!“

Heute ist nur fahren angesagt. Wir müssen raus ,Richtung Küste. Viele Meilen liegen vor uns. Allerdings soll der Sequoia Nationalpark noch auf dem Programm stehen. Da werden wir erst nachts eintreffen. Daher dazu keine Bilder, wir rauschen auf dem Freeways und Highways nur so dahin. Als wir gegen 19:30 Uhr abends auf 2100m Höhe am Campground eintreffen ist es stockfinster. Der Vorteil: Keiner mehr da um zu kassieren. Wieder einmal wird im Schein der Stirnlampe das Zelt aufgebaut und zu abend gegessen. Der Rest kommt wieder in die bärensichere Stahlbox am Platz.

  Tag  1 6  

  11. OKTOBER 2011 (Dienstag)

Cap Cod - Boston - Las Vegas

In der Dämmerung wird das Zelt abgebaut. Es ist ziemlich frisch auf den 2100m ü NN, die Gipfel ringsum tragen Schneehäubchen, heute ist am Campground der letzte Tag im Jahr mit fliessend Wasser. Ab morgen wird wegen Frostgefahr alles zugesperrt und abgedreht.
Wir besteigen den Moro Rock, einem solitären Granitfelsen, auf den sehr exponierten Treppenstufen die zu ihm hochführen. Oben ein schöner Ausblick im Morgengrauen. Ich mache noch ein paar Fotos, Tina steigt schon mal abwärts.

Als ich auf halben Weg unten bin, steht Tina keuchend wieder vor mir. Ein Schwarzbär ist direkt auf den Stufen entgegengekommen, keine Möglichkeit auf dem Felsen nach links oder rechts auszuweichen, nur Abgrund rundherum. Allerdings hat sich der Geselle dann von selbst getrollt. Tina hat noch einen Schnappschuß geschafft, bevor sie flüchtete.

In Monterey finden wir ein günstiges Motel. Zeit zum Schlafen. Morgen geht’s wieder nach San Francsisco um vor dem Abflug alles in Ruhe packen zu können. Ich glaube der Mietwagen muß vor der Rückgabe noch in eine Waschstraße. Sonst wird er bei der Rückgabe zu genau unter die Lupe genommen werden, wenn wir den in dem Zustand abliefern. Und das wäre nicht gut für unser Budget.

Später wieder Meilen fressen, raus zum Highway No 1 an der Küste. An einer See-Elefantenkolonnie stoppen wir kurz. Auch der Sonnenuntergang am Meer hat wieder etwas für sich.

  Tag  1 7  

  12. OKTOBER 2011 (Mittwoch)

Hw No. 1 - San Francisco

Wir fahren weiter den Highway No 1 gen Norden nach San Francisco. Unterwegs gibt es noch einiges zu sehen.

Gegen 14.00 Uhr sind wir am Motel in Chinatown und ziehen noch ein wenig durch die Stadt um Fotolocations zu entdecken..
Natürlich die „Painted Ladies“, Häuser im viktorianischen Stil.

San Francisco ist schon eine "schräge" Stadt.
Oder die Cable Cars mit Bay Bridge.
Alt und neu im Finanzviertel.

Und wieder Golden Gate Bridge, aber mit ziemlich wolkenverhangenem Sonnenuntergang.

Zum Abschluß geht’s zum Mel’s Diner. Ein Restaurant im 50er Jahre Look, incl. dem Geschirr, der Bedienung und den Schnulzen aus der Juke-Box.